Armin Beck Nachruf

Armin Beck und der Aufbruch ins 21. Jahrhundert

 

Nachruf zum Tode des Ehrenvorsitzender des Kunst- und Geschichtsvereins Geislingen e.V.

 

Armin Beck, leidenschaftlicher Pädagoge und ehemaliger Schulleiter des Helfenstein-Gymnasiums, langjähriger Vorsitzender des  Kunst- und Geschichtsvereins, ist am 17. Februar 2019 im Alter von 82 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit  verstorben. Mit ihm verliert Geislingen eine Persönlichkeit, die in einer Vielzahl von Bereichen aktiv war so dass es schwer fällt ihm mit wenigen Sätzen gerecht zu werden.

Armin Beck übernahm 1989 den Vorsitz des Vereins und entwickelte die Zusammenarbeit mit der Stadt Geislingen zu einer effektiven Symbiose.Zu Beginn seiner Amtszeit nannte der Verein sich noch Kunst- und Altertumsverein. Im Jahr 2000 erfolgte dann auf seine Initiative die Namensänderung in „Kunst- und Geschichtsverein Geislingen an der Steige e.V.“ – ein Zeichen dafür, dass sich der Verein neu orientierte und sich dem 21. Jahrhundert öffnete. Dies galt in vielerlei Hinsicht, insbesondere begann der Verein sich nun auch mit zeitgeschichtlichen Themen zu befassen.

1990 wurde zusammen mit Walter Ziegler, dem damaligen Vorsitzenden des Geschichts- und Altertumsverein Göppingen, beschlossen ein gemeinsames historisches Jahrbuch herauszugeben, das wissenschaftlichen Ansprüchen gerecht wird und seither weit über die Kreisgrenzen hinaus Beachtung findet.

Unter der Leitung von Armin Beck wurde der Alte Bau mehr und mehr zum Zentrum des Vereins, der seine Mitgliederzahl in kurzer Zeit enorm steigern konnte und seither zu den mitgliederstarken Vereinen in Geislingen zählt.

Um die Geselligkeit im Verein zu stärken, wurden Vereinsabende eingeführt, an denen seither Vorträge gehalten werden. Mit Beginn der 1990er Jahre wurden Museumsfeste mit Musik, Führungen, Museumsquiz und Bewirtung veranstaltet.

Unter seiner Führung wurden Kunst, Stadtgeschichte und Denkmalschutz zu drei gleichwertigen Säulen des Vereins. Die Ausstellungstätigkeit in der Galerie im Alten Bau erreichte eine neue Dimension.

1992 wurde im Rahmen des Skulpturenprojekts „Platzverführung“ das Ensemble aus Tischen und Bänken am Daimlerplatz aufgestellt und im folgenden Jahr konnte die Galerie ein Highlight verzeichnen, denn Mario Merz stellte hier eine seiner Iglu-Installationen aus.

Der Erhalt und die Restaurierung der Siechenkapelle war ihm eine Herzensangelegenheit.

Zum 150jährigen Jubiläum der Geislinger Steige im Jahr 2000 wurde dem Museum im Alten Bau ein maßstabsgetreues Modell der Geislinger Steige übergeben, das Frieder Welle mit acht weiteren Eisenbahnenthusiasten in zweijähriger Arbeit erstellt hatte.

2001 begannen Verhandlungen mit dem Ehepaar Dr. Stützer aus Göppingen wegen der Überlassung einer wertvollen Truhensammlung, die schließlich als ‚Südwestdeutsches Schatztruhenmuseum‘ als eine eigene Abteilung des Museums im Juli 2003 eröffnet werden konnte.

Auf dem Helfenstein wurden neue Hinweistafeln installiert, und die innerstädtische Wegweisung zum Alten Bau wurde veranlasst.

Schluss- und Höhepunkt seiner Amtszeit war das Jahr 2008 mit der Gestaltung der 900-Jahrfeier von Geislingen durch den Verein.

Mit seiner ausgleichenden und gewinnenden Art begeisterte er viele Menschen für die Ziele des Vereins. Sowohl pragmatisch und verständnisvoll als auch mit großem Weitblick hat er dem Kunst- und Geschichtsverein den Weg ins 21.Jahrhundert gewiesen.

Als er 2008 den Stab an seinen Nachfolger Bernhard Stille weitergab, dankte ihm der Verein für seine Leistungen und ernannte ihn zum Ehrenvorsitzenden.

Seine geistreiche, humorvolle und weltoffene Art wird uns fehlen, ganz besonders im Jahr des 100-jährigen Bestehens des Vereins.

 

Hartmut Gruber und Roland Funk

KGV Geislingen e.V.

GZ vom 28.02.2019

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