Hauptversammlung des Kunst- und Geschichtsverein Geislingen

Mehr Besucher, interessante Pläne

Es kamen deutlich mehr Besucher als im Jahr davor: Dieses erfreuliche Ergebnis für 2024 präsentierte Vorsitzender Roland Funk der jüngsten Hauptversammlung des Kunst- und Geschichtsvereins Geislingen. Die vier Kunstausstellungen in der Galerie im Alten Bau schauten sich über 2000 Personen an (im Jahr davor 1700). Die 39. Weihnachtsausstellung lockte gut 1600 Besucher (1100) und das Museum 1040 (800), einschließlich Kindergartenkinder und Schulklassen. 330 Besucher verzeichnete die Siechenkapelle. Regen Zuspruch fanden zudem die Kulturfahrten und Veranstaltungsabende.

Die jeweils federführenden Organisatoren im Verein ließen diese Ereignisse nochmals Revue passieren und erläuterten das besonders vielfältige Programm mit Veranstaltungen und Projekten im laufenden Jahr (wir berichteten). Darin sieht Funk auch eine positive Folge der neuen Vereinsstruktur, mit der die Verantwortlichen der wesentlichen Sparten Kunst und Geschichte/Denkmalschutz als Vorstandsmitglieder eigenständig mit größerem Gestaltungsspielraum sich auf ihre spezifische, ausschließlich ehrenamtliche Arbeit konzentrieren können. In diesem Zusammenhang dankte Funk Bernhard Stille, der nach Jahren aktiver Mitarbeit in wichtigen Funktionen – zuletzt hatte er sich vor allem für die Siechenkapelle stark gemacht – es nun altershalber ruhiger angehen lassen wird.

Der Verein will zu seinen derzeit 340 Mitglieder mit einem Strauß gezielter Maßnahmen neue, jüngere Interessierte gewinnen. Ein in diesem Zusammenhang langfristig angelegtes Projekt ist eine Kooperation mit der Uhlandschule: Hauptschüler der Klassen 5 und 6, freiwillige Teilnehmer einer AG, sollen über Besuche in der Galerie und im Museum an Kunst und Heimatgeschichte herangeführt werden.

Mit Neuigkeiten wird insbesondere das Museum aufwarten, wenn es am 26. April in die neue Saison starten wird, unter anderem mit einer Ausstellung von dokumentarischen Fotos des früheren Göppinger Zeitungsfotografen Wilhelm Pabst. Wie Museumsleiter und Stadtarchivar Dr. Philipp Lintner und sein weiterhin ehrenamtlich aktiver Vorgänger Hartmut Gruber berichteten, werden einige Bereiche des Museums neu konzipiert und warten mit modernen Präsentationsmethoden auf. So soll zum Beispiel mittelfristig am Gips-Landschaftsrelief des Landkreises Göppingen aus den 30er Jahren durch Projektionen heutige Siedlungsstrukturen – wie die Ausdehnung von Städten und neue Straßen – sichtbar gemacht werden. Hör- und Filmstationen sind geplant, um das Leben auf einer mittelalterlichen Burg zu veranschaulichen, oder mit Vogelstimmen die Vitrinen mit präparierten Vögeln zu ergänzen. Mit Blick auf das große Steigejubiläum soll diese thematische Abteilung im Museum ergänzt werden.

Im vergangenen Jahr erhielt das Museum 115 neue Objekte von heimatgeschichtlicher Bedeutung, darunter eine Sammlung von Elfenbein-Schnitzereien, Schenkungen des verstorbenen Ehepaars Rockenbauch und die Uniform eines Bergmanns. Fürs Museum werden weitere Personen gesucht, die während der Öffnungszeiten Aufsicht führen.

Dass die Finanzen von Harald Kaiser bestens gemanagt werden, attestierten ihm die Kassenprüferinnen. Ein Jahresetat summiert sich auf rund 50 000 Euro. Wesentliche Posten sind die (sich durch Teilnehmergebühren selbst tragenden) Kulturfahrten, Ausgaben für regelmäßige Publikationen (historisches Jahrbuch, „Kunstblick“), bescheidene Zuschüsse zu Modernisierungen im Museum und zum Kulturherbst. Um etwas mehr finanziellen Spielraum zu gewinnen, wird nach zig Jahren der Mitgliedsbeitrag gemäß einem einstimmigen Beschluss der Versammlung ab 2026 behutsam auf 35 Euro für Einzelmitglieder und 50 Euro für Ehepaare angehoben.                                          rod

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