Bei der Mitgliederversammlung des Geislinger Kunst- und Geschichtsvereins am 9. April im Hotel Krone standen nach drei Jahren wieder die Wahlen von Vorstand, Beirat und Beisitz an. Der Museumsleiter Hartmut Gruber und die Schatzmeisterin Ruth Rettig werden nächstes Jahr ausscheiden, waren aber bereit, das Amt kommisarisch noch bis 2019 zu führen. Alle andern Mitglieder erklärten sich bereit wieder zu kandidieren. Alle wurden ohne Gegenstimmen in ihrem Amt bestätigt. Neu als Beisitzer kamen Thomas Dix und Peter Lecjaks hinzu.
Der Vorsitzende Roland Funk blickte auf ein ereignis- und erfolgreiches Jahr zurück. Für den 360 Mitglieder zählenden Verein war 2017 wieder ein Jahr, in dem künsterisch und kulturell einiges angestoßen wurde und daher dankte der Vorsitzende zuerst den vielen Helfern, die dies ermöglichten. Neben dem Vorstand waren dies Stadtarchivar Hartmut Gruber, Ausstellungsleiter Stefan Renner, Georg Oswald und alle Aufsichtsführenden, die für Konzeption, Aufbau und Durchführung der Ausstellungen in der Galerie des Alten Baus zuständig waren. Dank auch an den Fahrtenleiter Walter Klenk, und an die Mitglieder, die für Aufsicht im Museum zur Verfügung stehen, Führungen machen (Elke Staudinger und Walter Klenk), Bücher verwalten (Siegfried Pulvermüller) und sich in vielfältiger Weise zum Wohl des Vereins engagieren.
2666 Personen besuchten 2017 die 5 Kunstausstellungen und die Weihnachtsausstellung in der Galerie im Alten Bau. Letztere – „neues sehen“ Innovative Produktfotografie der WMF 1928 bis in die 1960er Jahre – gab mit ihren Abbildungen und den oft danebenstehenden realen Objekten einen anschaulichen und faszinierenden Einblick in die WMF-Vergangenheit mit ihren großen Designern und Fotografen.
Ein Höhepunkt des vergangenen Jahres war zweifellos im September die Eröffnung der neuen Dauerausstellung „Unsere Vogelwelt – Lebensräume, Artenvielfalt und Naturschutz“, die einen Einblick in die bundesweite Vogelwelt bietet und die Tiere in ihren typischen Natur- und Kulturräumen zeigen. Mit großem Einsatz haben die Stifter Heidi und Dieter Rockenbauch, der Museumsleiter Hartmut Gruber, Georg Oswald und Domenik Gebhard diese Ausstellung zustande gebracht, und der Erfolg gab ihnen recht: schon in den ersten 5 Wochen nahmen 617 Besucher an den Führungen durch die Ausstellung teil. Sie ist ab 28. April wieder geöffnet. In den anderen Museumsabteilungen wurden insgesamt 18 Führungen durchgeführt. Die Zahl der Kindergruppen ist wieder deutlich gestiegen, durch die intensive Werbung in den Schulen. Leider wird in diesem Jahr die Siechenkapelle voraussichtlich noch nicht für Besucher geöffnet werden. Die Restauratoren können – durch erneut fließende Gelder – die im vorigen Jahr begonnenen Arbeiten an den wertvollen Malereien (1476) fortsetzen.
Sehr gut etabliert hat sich der nunmehr 5. „Geislinger Kulturherbst“, an dessen Veranstaltungen der Kunst- und Geschichtsverein sich sehr aktiv beteiligt und der ca. 1700 Besucher zählte. Er stand diesmal unter dem Motto „Tückisch, viehisch, teuflisch“- 500 Jahre Reformation (1517 -2017) und die spätmittelalterliche Frömmigkeit. Der Kunst- und Geschichtsverein beteiligte sich mit einem „Höfischen Fest mit allerlei Lustbarkeiten“ in der Galerie im Alten Bau, einer Tagesfahrt „Luther und die Hexen“ nach Rothenburg ob der Tauber, einer Kirchen- und Kapellenwanderung „Auf den Spuren mittelalterlicher Frömmigkeit“ mit Stadtführerin Heide Rigl und einem Vortrag von Hartmut Gruber „Der Lindenhof – ein geschichtsträchtiger Ort über dem Filsknie bei Altenstadt“. Alle Veranstaltungen waren sehr gut besucht.
In diesem Jahr wurde in der Galerie im Alten Bau bereits die Wanderausstellung: „50 Städte – 50 Spuren; Eine Welt ohne Atomwaffen“ gezeigt mit beeindruckenden fotografischen Arbeiten von Klaudia Dietewich. Die Ausstellung ist Teil des internationalen „Art and Peace Projekts: One world without nuclear weapons/Mayors for Peace“. Sie wird zwischen 2018 und 2020 weltweit gezeigt und nimmt Bezug auf den sich 2018 zum 50sten Mal jährenden Atomwaffensperrvertag – unterzeichnet am 01. Juli 1968 von den USA, der damaligen Sowjetunion und Großbritannien. Geislingen war die erste Station. Zur Zeit zeigt Martina Schumacher (geboren in Geislingen) ihre „Räumlichen Spiegelbilder“. Danach folgen die Ausstellungen RUNDGANG mit weiteren Geislinger Künstlern; „Menschen in Städten“ von Robin Zöffzig, in Kooperation mit der Kunsthochschule Halle und – im Rahmen des 6. Geislinger Kulturherbstes – von Ulrich Brauchle „Bob Dylan – eine Hommage“. Im Vorfeld dieser Ausstellung findet am 06. Oktober in der Rätsche ein Gesprächs-Konzert-Ausstellungs-Themenabend zu Bob Dylan statt.
Zwei Vereinsabende werden in diesem Jahr durchgeführt: am 23. April, „Mein Briefmarken-album, mein Geschichtsbuch“ zeigt Dr. Hansjürgen Gölz wie spannend Geschichte sich in Briefmarken darstellt. Der zweite Vereinsabend findet in der Rätsche statt mit dem o.g. Themenabend zu Bob Dylan.
Zwei Tagesfahrten bietet der Kunst- und Geschichtsverein 2018 an: im Mai eine Besichtigung des Klosters Wiblingen und im Oktober einen Besuch des Napoleonschlosses Arenenberg in der Schweiz und des Otto-Dix-Hauses in Gaienhofen. 3 Tage dauert die Fahrt nach Kassel – Bad Arolsen – Fritzlar in „berühmte Schlösser und ihre Parkanlagen“. Die Tagesausflüge im letzten Jahr zur Großen Landesausstellung in Stuttgart „Die Schwaben – zwischen Mythos & Marke“ und nach Rothenburg ob der Tauber „Luther, Hexen und die neuen Medien“ waren sehr erfolgreich durchgeführt worden unter der Leitung von Walter Klenk, ebenso die 3-tägige Fahrt nach Worms – Mainz – Limburg „Auf den Spuren der Reformation und Hildegards von Bingen“, die in Kooperation mit der Volkshochschule Geislingen stattfand.
Beim Oldtimertreffen in der Fußgängerzone gab es für den Besuch in den Museen des Alten Bau Freikarten von der Stadt Geislingen. Die Besucher strömten mit diesen Karten ins Museum und – ermutigt durch das große Interesse – soll auch in diesem Jahr beim Oldtimertreffen dieser Modus beibehalten werden. Auch beim Weltkindertag im September beteiligte sich der Verein mit einer Öffnung des Schatztruhenmuseums „Geheimnisse der Schatztruhen“, die etliche Kinder neugierig machten. Leider liegt das Museum etwas abseits der Aktivitäten des Weltkindertags, die abwechselnd im Stadtpark Geislingen und in Altenstadt stattfinden.
Der Kassenbericht Ruth Rettigs zeigte auch dieses Jahr wieder, dass der Verein finanziell gut aufgestellt ist.